„Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“
Unter diesem Motto fand vom 31. August bis zum 8. September die ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe statt. Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte des ÖRK war eine deutsche Stadt Gastgeberin. Aller acht bis neun Jahre trifft sich die Weltchristenheit in diesem Format. Der ÖRK ist ein weltweiter Zusammenschluss von 352 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten der Erde. Diese vertreten 580 Mio. Christinnen und Christen. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Mitglied, arbeitet aber aktiv in den Gremien mit.
Lange war unklar, ob und in welcher Größenordnung die 11. Vollversammlung wird stattfinden können. Die Corona-Pandemie hatte zu einer Verschiebung des Termins um ein Jahr geführt. Nun kamen rund 650 Delegierte aus aller Welt in Karlsruhe zusammen, dazu 2000 weitere Teilnehmende. Sie alle erlebten eine Gemeinschaft, die vom Vertrauen in die Liebe Christi geprägt war. Das fand seinen Ausdruck sowohl in der Feier von Andachten und Gottesdiensten als auch in den Diskussionen zu den aktuellen Herausforderungen, die sich heute weltweit stellen. Das vielstimmige Gotteslob von Christinnen und Christen aus aller Welt war die Mitte und Kraftquelle dieser Versammlung. Am Wochenende innerhalb der Tagung hatten zahlreiche Gemeinden, Einrichtungen und ökumenische Initiativen zu Begegnungen in Baden-Württemberg und der angrenzenden Schweiz und Frankreich eingeladen. Hier kam es zu vielen Begegnungen mit den ökumenischen Gästen. Die Vollversammlung wurde in der Region erlebbar. Das war auch ein Anliegen der ACK Sachsen, die gemeinsam mit der ACK Sachsen-Anhalt und der ACK Thüringen neun Delegierte aus aller Welt im Anschluss an die Vollversammlung nach Mitteldeutschland eingeladen hatte. (Siehe dazu der Bericht von Elisabeth Naendorf.)
V.r.n.l.: die beiden sächsischen Delegierten Megan Louis Schuster und Dr. Lubina Mahling mit Helena Funk, Beauftragte für kirchlichen Entwicklungsdienst, und OKR Friedemann Oehme
Morgengebet, gestaltet von Vertretern indigener Völker
Einzug beim Eröffnungsgottesdienst
Mit Forderungen nach mehr Klimagerechtigkeit und Aufrufen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine endete die Versammlung am 8. September. In der Abschlussbotschaft wurde zum gemeinsamen Handeln gegen Krieg, vermeidbare Krankheiten, Klimawandel und Hunger aufgerufen.
Aus Sachsen nahmen etwa 20 Personen an der Vollversammlung teil, Mitwirkende und Interessierte. Darunter auch die zwei offiziellen Delegierten, Dr. Lubina Mahling als Vertreterin der Sorben, und Megan Louis Schuster als Jugenddelegierte. Beide wurden in den Zentralausschuss des ÖRK gewählt. Weitere sächsische Teilnehmende haben mit Workshops an der Versammlung mitgewirkt, so zu den Themen Verteilungsgerechtigkeit und Gendergerechtigkeit, sowie mit einem deutsch-tschechischen Workshop „Christsein in säkularer Gesellschaft“.