Christinnen und Christen aus Radeberg und aus anderen Orten des Dresdner Umlandes trafen sich am Buß- und Bettag am 16. November zu einem Ökumenischen Thementag. Die Initiative Ökumenischer Weg hatte gemeinsam mit der ACK Sachsen, der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens und dem Bistum Dresden-Meißen eingeladen. Unter dem Motto „Zusammen: Halt – Auf dem Weg des Friedens“ gab es einen Stationenweg, der auf dem Marktplatz der sächsischen Kleinstadt begann. Die zweite Station war die Evangelische Stadtkirche, wo sich eine große Gemeinde zum Gottesdienst zusammenfand. In der Predigt betonte OKR Friedemann Oehme, dass wir angesichts der Klimakrise und der Kriege in der Welt sowohl unserer Verzweiflung als auch unserer Hoffnung Raum geben sollen. Der Glaube an Christus, der am Kreuz Frieden gestiftet hat, ermöglicht Vergebung und Versöhnung und ist Grund unserer Hoffnung. Als Zeichen des Zusammenhalts verknüpften die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher bunte Stoffbänder und zogen so miteinander verbunden von der Kirche zum Gemeindehaus. Die dritte Station war der Gedenkort für die Opfer des 1. Weltkrieges. Der 94-jährige Adventist Lothar Reiche berichtete, wie er im Januar 1945 eingezogen wurde, zur Wehrmacht kam und dort zum Kriegsende Traumatisches erlebte – ein eindrucksvolles Zeitzeugnis. An der vierten Station im Röderpark gedachten die Teilnehmenden der Opfer von Krieg, Vertreibung und Terror. Der Weg führt dann zur katholischen Kirche, wo Altbischof Joachim Reinelt einen Vortrag zum Thema des Tages hielt. Reinelt verwies auf den Friedensappell der Religionen, der kürzlich in Rom veröffentlicht wurde. Dort wurde betont, dass die globalisierte Welt zu einer Familie der Völker werden solle und dass sich die Glaubenden in aller Welt geistlich verbinden mögen. „Keiner kann sich allein retten, kein Volk, niemand“ so der Altbischof. Damit wurde für das Thema Zusammenhalt ein weiter Horizont eröffnet. Mit einer Andacht in der katholischen Kirche endete der Ökumenische Thementag.
Lothar Reiche spricht als Zeitzeuge (rechts Apostel Gert Loose, links der Friedensbeauftragte der EVLKS, Michael Zimmermann
An einem Hirtenstab wurden die Themen der einzelnen Stationen sichtbar.
Altbischof Joachim Reinelt vom Bistum Dresden-Meißen bei seinem Vortrag