Gemeinsame Presseerklärung
Christliche Kirchen öffnen ihre Türen zum Gedenken an Verstorbene, zur Fürbitte für Leidtragende und als Orte des Trostes und der Hoffnung
Dresden. Seit über einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie weltweit das Leben. Das Virus hat viele Opfer gekostet und fordert weiter seinen Tribut: Menschen sind verstorben – oft in großer Einsamkeit. Hinterbliebene fanden keinen Raum, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Kindern und Jugendlichen fehlt die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen. Eltern mühen sich oft über die eigene Belastungsgrenze hinaus, Kinderbetreuung und Arbeit zu vereinbaren. Unternehmen sehen durch die Regelungen des Lockdown ihre Existenz und ihr Lebenswerk infrage gestellt.
Vor diesem Hintergrund wollen die Vertreter der Christlichen Kirchen in Sachsen gemeinsam dieser Klage Ausdruck verleihen und nach Zeichen der Hoffnung suchen. Landesbischof Tobias Bilz, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Bischof Heinrich Timmerevers, Katholisches Bistum Dresden-Meißen, sowie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Freistaat Sachsen (ACK), Gert Loose, und sein Stellvertreter Christhard Rüdiger haben dazu zwei feste Termine vereinbart.
Gemeinsamer Gottesdienstbesuch der leitenden Geistlichen am Karsamstag
Als Zeichen der ökumenischen Verbundenheit haben die beiden Bischöfe sowie die Vertreter der ACK Sachsen am diesjährigen Karsamstag in Dresden ihre traditionellen geistlichen Angebote gegenseitig besucht.
Landesbischof Tobias Bilz, Bischof Heinrich Timmerevers und die stellvertretende Geschäftsführerin der ACK Sachsen, Elisabeth Naendorf, nahmen zusammen an der Karmette in der Dresdner Kathedrale teil. Am Nachmittag besuchten die beiden Bischöfe gemeinsam mit dem Vorsitzenden der ACK Sachsen, Gert Loose, die Karvesper in der Dresdner Kreuzkirche.
Gottesdienste und Offene Kirchen zum Corona-Gedenken am 18. April 2021
Unter dem Titel „Zeit zur Klage – Raum für Hoffnung“ werden am Sonntag, 18. April 2021, viele Kirchen und Kapellen in Sachsen und weitere Religionsgemeinschaften ihre Türen öffnen und die Menschen vor Ort zu einem gemeinsamen Corona-Gedenken einladen. Kommunen sowie örtliche Initiativen und Vereine werden ermutigt, sich an dieser Einladung zu beteiligen. „Viele Menschen suchen nach Möglichkeiten, ihre Klage, ihre Fragen und ihre Unsicherheiten loszuwerden, aber auch neue Hoffnung und Kraft zu schöpfen. Dafür wollen wir geistliche Orte anbieten.“, so die Initiatoren der beteiligten Kirchen.
In den Gottesdiensten an diesem Tag wird mit gemeinsamen liturgischen Elementen die Klage vor Gott gebracht, der in der Corona-Zeit Verstorbenen und ihrer Hinterbliebenen gedacht und der Fürbitte für Menschen Raum gegeben, die derzeit unter der Corona-Pandemie in Deutschland und weltweit leiden.
Auch am Nachmittag und Abend dieses Sonntags werden viele Kirchen und kirchliche Räume geöffnet sein, um Christen und Nichtchristen eine Möglichkeit des Gedenkens, zur persönlichen Einkehr und für die eigene Klage zu geben und gleichzeitig einen Hoffnungsort mit Trost und Stärkung anzubieten.
Auf der Website der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens finden Sie Materialien für den Gottesdienst und für die Gestaltung der offenen Kirchen an diesem Tag.